Hilko Nieland und Thomas Klefoth

Der Schlammpeitzger, im Volksmund Piepaal oder auch Gewitterfurzer genannt, ist eine kaum bekannte, aber stark gefährdete Kleinfischart. Das neueste Artenschutzprojekt des AVN  soll die Wiederansiedlung dieser Art voranbringen. Derzeit ist das Vorhaben auf Ostfriesland, eines der Kerngebiete niedersächsischer Schlammpeitzgervorkommen, beschränkt. Das Projekt wird gefördert durch die niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und die Stadtwerke Emden. Die Fördersumme beträgt rund 36.000 Euro. Praktisch umgesetzt wurden die Vermehrungsversuche in Zusammenarbeit mit dem BVO. Dr. Thomas Klefoth, leitender Biologe des AVN, bezeichnete die Bedingungen in den vereinseigenen Teichen des BVO in Uphusen als optimal. Dennoch verzeichnete man 2018 zunächst herbe Rückschläge.

Thomas Klefoth erklärt das Projekt

Reiher und Kormorane hatten die Aufzucht nahezu vernichtet. Deshalb wurden die Teiche anschließend aufwendig mit Leinen abgespannt. Mit grandiosem Erfolg, die der Biologe,  jetzt zusammen mit Hilko Nieland, erster Gewässerwart im BVO, der Presse präsentierte. Rund 1200 kleine Schlammpeitzger konnten abgefischt und in ausgesuchte Grabensysteme wieder ausgesetzt werden.

Rund 1200 kleine Individuen konnten in die freiheit entlassen werden

Dazu kamen neueste technische Verfahren, das sogenannte „Environmental DNA“ Sampling zum Einsatz, um herauszufinden, wo in der Umgebung des Nachzuchtortes Schlammpeitzger vorkommen. Dabei wird lediglich über Wasserproben nachgewiesen, welche DNA von welchen Tierarten im Gewässer vorkommt – womöglich ein absolut zukunftsweisendes Verfahren beim Suchen und Finden seltener und bedrohter Arten – ohne sie durch fischereiliche Eingriffe wie Elektrofischen etc. Stress auszusetzen.

Der Schlammpeitzger ist keine befischbare Art und streng geschützt.


Gewässerwarte der Ortsgruppe Emden unterstützen beim Verteilen der Fische