Bezirksfischereiverband für Ostfriesland e.V. seit 1914

Aalbesatz 2023

200.000 Aale finden ein neues Zuhause in Ostfriesland

Bereits seit vielen Jahren ist der Aalbesatz Tradition in den Gewässern Ostfrieslands und gehört zum Aalmanagements-Programm der EU, des Landes Niedersachsen (niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit -Dezernat Lebensmittelsicherheit). Federführend vom Bezirksfischereivereins für Ostfriesland e.V. organisiert, werden mit den beiden weiteren regionalen Vereinen ASV Leer und Sportfischervereins Borkum mehr als 250.000 Aale in die ostfriesischen Gewässer verteilt. 

Viele helfende Hände

“Eine solche Aktion ist natürlich nicht ohne viele Helfer*innen durchführbar”, so Holger Flick, zuständig für Gewässerschutz und Fischereiangelegenheiten im BVO und Hauptorganisator des Aalbesatzes. “In diesem Jahr konnten wir einen im Verlauf des Jahres recht frühen Termin für den Besatz erhalten und so müssten wir den Besatz innerhalb kürzester Zeit planen, doch mit vielen freiwiliigen Helferinnen und Helfern, konnten wir alle Fische auf die Gewässer verteilen.
An dieser Stelle möchten wir uns als Verein nochmals bei allen Beteiligten Personen bedanken! Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Personen unterschiedlichen Alters sich zusammenfinden und helfen möchten. In diesem Jahr hatten wir vom drei-jährigen Minihelfern bis zum weit über Achtzigjährigen vor Ort. Auch viele Frauen und Mädchen lassen es sich nicht nehmen, die Jungtiere in Ihr neues Zuhause zu überbringen. 

Aalbesatz – Wie funktioniert so etwas überhaupt?

Wie jedes Jahr bekundet der Verein bereits im Vorjahr sein Interesse bei der EU und dem Land Niedersachsen zum Ausbringen der Aale an. Sobald diese Bestätigung erhalten wurde, laufe die ersten Planungen hierfür. 

Zusammen mit der Firma Albe aus dem Emsland wird ein Termin gesucht, um die Aale zu verteilen. Sobald bekannt, wird vom Vorstand des BVO ein Termin zur Ausbringung der Aale geplant.
Am Tag des Besatzes werden durch die Firma Albe – in den letzten Jahren war es der Fahrer Matthias Littmeyer – sieben Umschlagorte angefahren. Sechs davon gehören zum BVO und einer zum ASV Leer. Am Treffpunkt sind bereits viele Helfer*innen die unsere wertvolle Fracht in gereinigte und desinfizierte Behälter umfüllt. Nun geht es direkt weiter an die örtlichen Gewässer zum Besatz. Hierbei wird der Inhalt vorsichtig in flache Bereiche ausgesetzt. Das ganze endet mit dem Besatz im Uphuser Meer. Dort helfen dann auch die Kollegen aus Borkum ihren Besatz und fahren auf direkten Wege wieder zurück, um Ihren Anteil in den hiesigen Gewässern zu leisten.    

Größte niedersächsische Einzelmaßnahme

Dieser Besatz ist die größte niedersächsische Einzelmaßnahme zum Besatz von Fischen, so der erste Vorsitzenden Onno Behrends vom BVO. “Wir sind sehr stolz, mit diesen Maßnahmen und unsere eigene Aufzucht etwas für die ostfriesischen Gewässer und Artenvielfalt zu leisten. Auch in Zukunft werden wir als Verein gerne unseren Beitrag dazu leisten und aktiv zum Umweltschutz beitragen”. 

Ostfrieslands Angler wählen neuen Vorstand

Fast 100 ostfriesische Petrijünger kamen am Freitagabend in die Nordseehalle nach Emden zur Mitgliederversammlung des größten deutschen Angelvereins, dem Bezirksfischereiverein für Ostfriesland (BVO).

Mit annähernd 100 Mitglieder war die Versammlung gut besucht

Um 679 Mitglieder, auf jetzt 11.098, ist der Verein im zweiten Corona-Jahr gewachsen, begann Onno Behrends aus Aurich seinen Jahresbericht. Erstmals ist auch der Anteil der Frauen auf über 5 Prozent gewachsen. Dennoch appellierte Behrends, die gute Jugendarbeit des Vereins , jetzt wo es wieder möglich ist, fortzuführen.

Verändert habe die Pandemie insbesondere die Ausbildung zukünftiger Fischer. Während die Online-Lehrgänge nach wie vor sehr gut besucht sind, musste ein erster Versuch wieder einen Präsenz-Lehrgang zu starten, mangels Interessenten abgebrochen werden. Dass auch in den Online-Lehrgängen die Erfolgsquote bei über 95 Prozent liegt, führte er dankend auf den guten Ausbilderstamm des Vereins zurück.

Onno Behrends hielt seinen Jahresbericht

Ein besonderes Highlight 2021 sei die Fertigstellung des neuen Anglerheimes des Vereins, direkt am Timmeler Hafen, gewesen. Viele ehrenamtliche Mitglieder hätten zu dem Gelingen beigetragen. Insbesondere sei es aber BVO-Mitglied Otto Fecht zu verdanken gewesen, der mehr als 1000 Stunden an dem Haus gearbeitet habe. Wenn der Begriff nicht urheberrechtlich geschützt wäre, würde das Haus nach dem Willen Behrends  “Otto-Huus” genannt werden, scherzte der Vorsitzende. Otto Fecht wurde abschließend mit der goldenen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet.

Otto Fecht wurde mit der goldenen Ehrennadel des BVO ausgezeichnet

Das überaus erfreuliche Vereinsergebnis von rund 125.300 Euro stand im Mittelpunkt des Kassenberichtes von Schatzmeister Mario Feddinga. Er erklärte der Versammlung detailliert , wie mit dem Gewinn umgegangen werde. Eine Beitragserhöhung sei kurzfristig nicht nötig stellte er vor dem Hintergrund fest.

Gewässerwart Hilko Nieland  stellte die enorme Arbeit, die der Verein jährlich in Sachen Natur- und Umweltschutz aufbietet, vor. Nach dem “Baggersee-” und “Schlammpeitzger-Projekt” rücken nun die europäischen Edelkrebse in den Fokus der Naturschützer. Der Verein wolle versuchen diese in verschiedene Vereinsgewässer wieder anzusiedeln.

Sorgen mache sich Nieland weiterhin um die Gewässer in Ostfriesland. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen Vereinen wie Imker oder Jäger und im Dialog mit der Landwirtschaft und den Entwässerungsverbänden sei man auf dem richtigen Weg.

Kritisch sieht er nach wie vor die Situation im Bereich des Greetsieler Außentiefs und dem Leybucht-Verbindungskanal. Es dringe immer noch zu viel Salzwasser bei der enormen Frequenz der täglichen Schleusungen in das Binnengewässer. 2018 habe man hier in Verbindung mit dem heißen Sommer einen Totalverlust des Fischbestandes hinnehmen müssen. Bei einigen sei dies scheinbar in Vergessenheit geraten, meinte Nieland.

In Bezug auf die Fischereiaufsicht stellte er in 2021 47 Strafanzeigen wegen Fischwilderei fest, wobei die Reusen- und Kiemennetzfischerei deutlich zugenommen habe. Vereinsinterne Ordnungsgelder seien allerdings erheblich zurückgegangen.

Größter Tagesordnungspunkt des Abend waren aber die Neuwahlen sämtlicher Gremien des Vereins.

Im geschäftsführenden Vorstand hatten Hilko Nieland (Gewässerangelegenheiten) und Eric Jibben (Verwaltung und Öffentlichkeit) erklärt, nicht wieder kandidieren zu wollen. Beide unterstrichen in Ihren Abschlussbeiträgen, dass diese Entscheidung im rein privaten Bereich lägen. Nieland gehörte 16, Eric Jibben 12 Jahre dem Vorstand an. Man habe ein tolles kameradschaftliches Verhältnis im Vorstand. Beide wollen Ihre jeweiligen Nachfolger auch zukünftig mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Ein letztes Bild vom alten Vorstand

Beim anschließenden “Wahl-Marathon” wurde Onno Behrends aus Aurich einstimmig zum Vorsitzenden wiedergewählt. Schatzmeister des Vereins bleibt Mario Feddinga. Für Eric Jibben rückt der bisherige BVO-Ausbilder  Marco Ubben nach. Der bisherige Jugendwart Holger Flick wurde ebenso einstimmig zum Nachfolger von Hilko Nieland gewählt. An Flicks Stelle rückt BVO-Ausbilder Stefan Kuhlmann zum neuen Jugendwart auf. Frerich Escher bleibt Vertreter der Ortsgruppen im Vorstand und Fischermeister Rudolf Endjer berät den Verein weiterhin als Fischereisachverständiger.

Die Obleute der neun Ortsgruppen des Vereins wurden in den Ortsgruppen gewählt und  von der Mitgliederversammlung allesamt bestätigt. Die Ortsgruppe Aurich wird zukünftig von Hinrich Raveling und die Ortsgruppe Wittmund von Jörg de Vries geführt. Behrends danke den Vorgängern Helmut Onnen (Aurich) und Georg Fimmen (Wittmund) für ihre Verdienste.

Abschließend wurden die Kassenprüfer sowie das Ehrengericht des Vereins gewählt.

Hilko Nieland und Eric Jibben wurden von Onno Behrends aus dem Vorstand entlassen

Onno Behrends bedankte sich abschließend für den harmonischen Verlauf des Abends und der Wahlen. Er wünschte allen weiterhin viel Freude und Erholung an den Gewässern des Vereins.

Alle Jahre wieder…

Ein schnelles Bild, bevor es endlich in die Freiheit geht

Mittlerweile ist der alljährliche Aalbesatz in den Gewässern Ostfrieslands fester Bestandteil des Aalmanagements-Programms der EU, des Landes Niedersachsen (niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit -Dezernat Lebensmittelsicherheit-) und als ausführende Vereine, des Angelsportvereins Leer (ASV), des Sportfischervereins Borkum sowie Deutschlands größtem Angelverein, des Bezirksfischereivereins für Ostfriesland e.V.(BVO). Der BVO hat in diesem Jahr erstmals mehr als 11.000 Mitglieder zu verzeichnen.

Seine Tour durch Ostfriesland ist für Matthias Littmeyer und seinen “Aal-Laster” mittlerweile Routine

Ungewöhnlich war in diesem Jahr aber die Aktion an einem Sonntag durchzuführen und dazu bei allerschönstem Sonnenschein. Der Terminplan aller Verantwortlichen und des Lieferanten, der emsländischen Fischfarm Albe, ließen keinen anderen Tag zu.  Was für die rund 120 Ehrenamtlichen angenehm war, bedeutete für die Fische puren Stress.

Und so musste der Besatz in diesem Jahr besonders gut geplant und schnell ausgeführt werden. Die in den vergangenen Jahren gesammelten Erfahrungen hinsichtlich der logistischen  Organisation der größten niedersächsischen Einzelmaßnahme erwiesen sich hier als enormen Vorteil.

Am Zielort angekommen: Wilko Fluss, OG Norden, entlässt die Tiere in eines der neuen BVO-Gewässer im Bereich der Gemeinde Großheide

Der an einem Sonntag nicht so dichte Verkehr ermöglichte es dann auch dem großen Kühllaster, beginnend am Hafen in Leer, recht zügig die Abgabestationen in Timmel, Marcardsmoor, Aurich, Georgsheil, dem Großen Meer in Südbrookmerland und das Uphuser Meer in Uphusen anzufahren.

Alle Tiere konnten gesund ihrem Element übergeben werden, freute sich am Mittag Hilko Nieland, erster Gewässerwart des BVO, und bedankte sich ausdrücklich für den kurzfristigen Einsatz bei den freiwilligen Helfern, Organisatoren und beteiligten Behörden.

An jeder Abgabestation versammelten sich zahlreiche große und kleine Zuschauer und verfolgten die Maßnahme zum Erhalt des europäischen Aalbestandes aufmerksam.

Insgesamt wurden am Sonntagvormittag rund 250.000 Jungaale zu einem Stückgewicht von durchschnittlich 3 Gramm in die Gewässer eingebracht. EJ.

Dach des Schuppens auf dem BVO-Gelände erneuert

Noch kurz vor Weihnachten wurde das Dach des Schuppens auf dem BVO-Gelände grundlegend saniert.

Der Schuppen auf dem östlichen Teil des BVO-Geländes steht unmittelbar an den Aufzuchtteichen des Vereins und dient seit Jahrzehnten in erster Linie zur Unterbringung von Utensilien zur Fischaufzucht.

Ein weiterer Teil wird als Abstellraum beziehungsweise Büro von der Casting-Abteilung genutzt.

Ein neues Ziegeldach ersetzt das ursprüngliche Reetdach des Schuppens auf dem BVO-Gelände.

Das ursprüngliche Reetdach war völlig morsch und somit abgängig.

Die darunter befindliche Dachkonstruktion allerdings konnte wiederverwendet werden.

Aus Kostengründen entschied man sich nun aber für eine solide und langlebige Ziegeldacheindeckung.

Um den auf dem BVO-Gelände lebenden Eulen gerecht zu werden, wurde ein sogenannter Eulenkasten  mit eingebaut. So können diese das Dach für Ihr Brutgeschäft nutzen.

Ein großer Dank gilt der Firma Börchert Schoon aus Aurich für die zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgeführten Arbeiten.

Der Vorstand

Rund 650 Schlammpeitzger in die Freiheit entlassen

Bereits Anfang November haben ehrenamtliche Helfer des Bezirksfischereiverbandes für Ostfriesland (BVO) rund 650 stark vom Aussterben bedrohte Schlammpeitzger in die Gewässer um Emden ausgesetzt.

Wird rund 30cm lang und mit der Angel so gut wie nie gefangen: Der Schlammpeitzger Bild: Gordon Päschel / Ostfriesenzeitung

Die Tiere wurden auf einem der Teiche des BVO im Emder Stadtteil Uphusen auf ganz natürliche Art erbrütet. Berufsfischer Rudi Endjer, welcher eine Ausnahmegenehmigung zum Fang dieser geschützten Art besitzt, hatte im Vorjahr rund 20 Elterntiere in den Teich gesetzt.

Hilko Nieland und Matthias Poets entlassen sorgsam die seltenen Tiere in die Freiheit. Bild: Gordon Päschel / Ostfriesenzeitung

Unter großem Interesse der hiesigen und überregionalen Medien wurden die Tiere abgefischt und ausgewildert. Großen Lob erhielt der BVO dafür unter anderem vom Umweltamt der Stadt Emden.