Im Rahmen der mehrmals im Jahr stattfindenden Fortbildungen für Gewässerwarte und Fischereiaufseher trafen sich die Fischereiaufseher und Gewässerwarte des Bezirksfischereiverbandes für Ostfriesland (BVO) erstmals in diesem Jahr im Anglerheim Tannenhausen. Hilko Nieland, erster Gewässerwart im BVO und somit „Chef“ über rund 50 ehrenamtlich tätige Aufseher in den neun Ortgruppen des BVO stellte zunächst die Jahresstatistik 2017 vor. 27 Fälle von Fischwilderei seien bei der Staatsanwalt Aurich zur Anzeige gebracht worden. In der Mehrheit der Fälle seien die Täter verurteilt worden. Die Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft sei außerordentlich gut, so Nieland. Das auch die Aufseher selbst sich manchmal verantworten müssen zeige ein Beispiel wo die Ehefrau eines durch die Fischereiaufsicht kontrollierten Mitgliedes diese am nächsten Tag wegen Hausfriedensbruch angezeigt habe. Weil Fischereiaufseher in begründeten Fällen aber befugt seien Grundstücke zu betreten sei der Fall inzwischen folgerichtig eingestellt worden. Nieland bat „seine Truppe“ eindringlich Konfrontationen aus dem Wege zu gehen. Das Gewaltmonopol obliege eindeutig der Polizei.
Im Rahmen der Fortbildung hatte der erste Gewässerwart den hauptamtlichen Bisambekämpfer der Landwirtschaftskammer Weser Ems, Harald Dirks ,zu einem etwa einstündigen Referat eingeladen. Dirks erklärte den Anglern die verschiedenen zulässigen Fallenarten wie sie oft an Gewässern, welche auch von Anglern genutzt werden ausgebracht werden. Außerdem zeigte er Bilder von den enormen Schäden, welche die Nager an den Gewässern und Deichen anrichten. Im Anschluss referierte der Fachmann noch über die aktuelle Ausbreitung des gegenüber dem Bisam etwa acht- bis zehnmal so großen Nutrias auch in den Gewässern des BVO. Aktuell gelte es die Ausbreitung zu beobachten. Im Raum Dornum / Esens seien bereits größere Bestände bekannt. Dirks forderte die Angler auf Nutrias bei Sichtung sofort dem jeweiligen Entwässerungsverband oder der Landwirtschaftskammer zu melden. Es handele sich um eine invasive Art mit hohem Schadenspotential welche hier nicht her gehöre.
Letztlich stellten die Fischereiaufseher an diesem Vormittag ihr neues Fischereiaufsichtsboot in Dienst. Es handelt sich um ein rund vier Meter großes Festrumpfschlauchboot welches auch außerhalb von Anlegestellen leicht und schnell zu Wasser gelassen werden kann. Zusammen mit zwei Aluminumbooten und einem kleinen Kunststoffboot soll es die Flotte des BVO in diesem Jahr bei den leider unverzichtbaren Kontrollfahrten unterstützen.