Am Freitagabend, den 04. September, fand unter Corona-Bedingungen die Mitgliederversammlung des Bezirksfischereiverbandes für Ostfriesland (BVO), Deutschlands größtem Angelverein, statt.
Rund 60 aktive Mitglieder durfte Vorsitzender Onno Behrends in der großen Halle begrüßen. Ordnungsgemäß geladen hatte man über die Verbandsnachrichten sowie in der Presse schon im Frühjahr, auch zu dem jetzt wahrgenommenen Ausweichtermin, stellte er zu Beginn der Versammlung fest.
Auf die sonst üblichen Ehrengäste aus Politik, Verwaltung und der Jägerschaft sowie auf die Ehrungen langjähriger Mitglieder müsse man in diesem Jahr leider verzichten. „Gerade unsere Jubilare gehören aufgrund ihres Alters zur besonderen Risikogruppe“, betonte der Vorsitzende. Der geschäftsführende Vorstand habe es sich nicht leicht gemacht mit dieser Entscheidung, aber der Gesundheitsschutz habe absolute Priorität.
In seinem Jahresbericht ließ Behrends das Jahr 2019 nochmals Revue passieren. In Bezug auf den Mitgliederbestand und die Finanzen sei es ein sehr erfolgreiches Jahr gewesen. Sorge bereite den Anglern die immer trocken und wärmer werdenden Sommer mit den Auswirkungen auf Flora und Fauna der Gewässer. Der Jahresbeitrag braucht auch im 17. Jahr in Folge in 2021 nicht angehoben zu werden. Abschließend bedankte er sich bei den aktiven ehrenamtlichen Funktionsträgern und Helfern in den Ortsgruppen, ohne die ein so großer Verein nicht funktionieren könne. Auch die Angestellten in der Geschäftsstelle hätten sehr gute Arbeit geleistet.
Es folgten die Berichte des Schatzmeisters, des ersten Fischerei- und Gewässerwartes, des Jugend- und des Sportwartes.
Mario Feddinga konnte ein sehr positives Vereinsergebnis in Höhe von rund 70.741.- Euro präsentieren, machte aber gleichzeitig deutlich, dass 2019 vermutlich das letzte „richtig fette Jahr“ hinsichtlich der Finanzen gewesen sei. Für das Geschäftsjahr 2021 bräuchte man den deutschlandweit einmalig günstigen Jahresbeitrag nicht anzuheben. Aufgrund der immer weiter steigenden Verbandsbeiträge und der teurer werdenden Pachtverträge, Personalausgaben u.s.w. könne er das langfristig aber nicht ausschließen.
Hilko Nieland berichtete unter anderem von einem Anstieg der Fischwilderei in den Gewässern des BVO. 41 Strafanzeigen seien 2019 bei der Staatsanwaltschaft Aurich gestellt worden. 49 Fischereiaufseher seien für den BVO aktiv. Mit Blick auf die Fischsterben auch in 2019 und die immer mehr verlandenden Binnenmeere Ostfrieslands forderte er einen Dialog am runden Tisch. Alle Interessenvertretungen müssen miteinander reden. „Wir müssen aufpassen nicht zwischen die Fronten der Politik zu gelangen“ mahnte er. Es gehe in Ostfriesland nicht mehr um eine reine Entwässerung sondern um ein „Wasser-Management“, so Nieland abschließend.
Holger Flick berichtete über eine hervorragende Jugendarbeit in den Ortsgruppen des BVO. Nur dadurch sei langfristig der Mitgliederbestand zu halten.
Sportwart Wiebold Visser aus Emden gab anschließend einen Einblick in die Erfolge der Sportabteilung des BVO. Zusammen mit Dieter Endjer habe er zahlreiche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene erzielt.
Unter dem Tagesordnungspunkt Anträge galt es über eine neue Satzung des BVO abzustimmen. Diese war erforderlich geworden, weil die bisherige Satzung nicht mehr den Forderungen des Finanzamtes hinsichtlich bestimmter Passagen, welche die Vermögensverteilung, u.a. bei eventueller Auflösung des Vereins , genügte.
Deutlich teurer sollen zukünftig Gastkarten des BVO verkauft werden. Monatskarten soll es gar nicht mehr geben. Hintergrund ist u.a., dass man lieber mehr Mitglieder gewinnen möchte. Eine Wochenkarte soll zukünftig 30,00 Euro kosten. Da überlegt es sich vielleicht der ein oder andere Dauerurlauber lieber in den Verein einzutreten und 50,00 Euro Jahresbeitrag zu zahlen.
Beide Anträge, sowie die Entlastung des Vorstandes erfolgten einstimmig.
Bevor Vorsitzender Onno Behrends sich für den harmonischen Verlauf des Abends und das Vertrauen in die Arbeit des Vorstandes bedankte, machte er noch auf einen Beschluss der Vorstandes aufmerksam:
Die seit der Corona-Pandemie eingestellte Möglichkeit der Barzahlung des Mitgliedsbeitrages in der Geschäftsstelle oder bei den Obleuten bleibt auch für das Geschäftsjahr 2021 bestehen. Er bittet die Mitglieder, der Geschäftsstelle ein SEPA-Mandat zum Einzug zu erteilen. Alternativ sei auch eine Überweisung des Beitrages für 2021 möglich.